Wenn man schon Tiere hält oder halten will, bedarf es besonderer Verantwortung.
Zum einen kann man sich verletzten oder ausgestoßenen Wildtieren widmen, um diese dann wieder in die Freiheit zu entlassen. Sollte das nicht gehen, wenigstens in Freiheit ähnlichem Gehege pflegen.
Andererseits zeigen Tierheime, dass dies in riesigem Umfang auch die Tiergeschöpfe unserer Tierzuchtgeschichte betrifft, bei denen es an Verantwortung gemangelt hat. Sonst wären die meisten dieser Tiere nicht in dieser erbärmlichen Situation. Haustiere werden viel zu leicht vermehrt und dann erst geht die Suche nach dem Platz los....
In der Geschichte der landwirtschaftlichen Nutztiere hat sich anders als bei den Haustieren – die aus Passion oder persönlicher Liebe gehalten werden – eine große Vielfaltsverlust ergeben, da sich die Haltung der Nutztiere ausschließlich den ökonomischen Zwängen untergeordnet hat. Nur noch sehr wenige Rassen von Kühen, Schweinen oder Schafen (oder allen anderen Nutztieren) haben heute noch eine Existenzberechtigung gefunden, alllerdings zu dem Preis von Überzüchtung und ökonomischer Ausbeutung.
Die GEH, deren Mitgliedsbetrieb wir wie viele andere Höfe sind, widmet sich jedoch der Erhaltung der genetischischen Vielfalt der des Kulturgutes regionaler, angepasster Nutztierrassen. Viele dieser Rassen sind bereits ausgestorben, von denen unsere Urgroßeltern noch wußten oder berichten hätten können. Weil die Maximierung von Fleisch oder Eiern nicht ausschließlich, sondern auch Gesundheit, Langlebigkeit, Zweit- oder gar Drittnutzung (Zugtier, Milch und Fleisch, Eier und Fleisch etc.) mitbedacht wurden, sind diese Rassen entstanden und wurden in voller Breite von den Höfen der vergangenen Landwirtschaft gehalten. Die Grüne Woche oder die Landestierschauen geben noch einen kleinen Einblick in die Reste der Vielfalt der Landwirtschaft.
In einer Welt, in der der Rassehund schneller, höher und weiter turnen muss und das Luxus-Sportpferd mit unnatürlich überzüchteten Bewegungsabläufen an Gesundheit verloren hat, sind die Anforderungen an den Tierschutz besonders vielfältig geworden. Massentierhaltung und ein groteskes Konsumverhalten zeigen eine erschreckende Realität. Gleichzeitig auch den Verlust von Verantwortlichkeit. Das Steak in Plastik gepackt aus dem Supermarkt. Das nutzlos gewordene Turnierpferd dem Schlachter überantwortet.
Das soll nicht unsere Welt sein. Wir setzen uns für den Erhalt alter, widerstandsfähiger Gebrauchsrassen ein. Bergschafe, Ouessant – die kleinste Schafrasse der Welt, Freiberger Pferde, Belgisches Kaltblut. Einfach Individuen, die unsere Hilfe brauchen und die in unseren Alltag passen.
Gleichzeitig produzieren diese Tiere u.a. Mist, der unseren Ackerflächen nützt. Es ist eine Symbiose. Mit Wertschätzung für das Leben. Und Achtung für die Persönlichkeit. Nicht immer leicht, aber immer im Fokus.
Freilandhaltung Hühner und Bodenhaltung Hühner sind wichtige Themen in der Diskussion um artgerechte Tierhaltung. Unsere Eier aus Freilandhaltung sind ein Beispiel für ökologische Tierhaltung, die den Hühnern mehr Platz und wesentlich bessere Lebensbedingungen bietet. Auch die Integration von ausreichend Hähnen fördert den Gruppenaufschluss und die Sicherheit aller Hühner.